Medien
Die SZTM schlagen in Zürich Nord auf
Wer wird Stadtmeister bzw. Stadtmeisterin? Diese Frage stellt sich auch in diesem Jahr, wenn vom 5. bis 16. Juli 2023 die Stadtzürcher Tennismeisterschaften (SZTM) stattfinden – dieses Mal in der Region Zürich Nord, mit dem Hauptclub TC Oerlikon.
Die SZTM wechseln von Jahr zu Jahr ihre Austragungsorte, um alle Stadtregionen gleichmässig zu berücksichtigen. Der Turnus sieht vor, dass neben einer grossen Hauptanlage mit Restaurantbetrieb und Parkplatzangebot, mehrere nah gelegene Clubs zusätzliche Plätze für den Turnierbetrieb bereitstellen. «Das hat mehrere Vorteile», so Jörg Meierhofer, Turnierleiter der SZTM. «Die Clubs erhalten die Chance, sich einer sehr grossen Teilnehmerzahl zu präsentieren – und wir als Turnier können auf rund 30 Plätze zurückgreifen und so die Durchführung innert 12 Tagen garantieren.» Bei der diesjährigen SZTM gibt es allerdings eine Rochade: Aufgrund des Umbaus des TC Lerchenberg springt der TC Oerlikon als Hauptanlage ein. «Ein Glücksfall, da beide Clubs zu Zürich Nord gehören», so Meierhofer.
Turnieraustragung
39 Kategorien sind ausgeschrieben – 17 für Herren, 12 für Damen und zehn Doppelkonkurrenzen – und in folgenden Tennisclubs in der Stadt Zürich wird gespielt: TC Oerlikon (Hauptanlage), TC Waidberg, TC Valsana, TC Seebach, TC Ettenfeld, TC Höngg und Tennis Sportclub. Anmeldeschluss ist am Montag, 20. Juni 2023, die Auslosung findet im Anschluss statt. Während bei allen Einzelkategorien nach Interclub-Reglement gespielt wird, ersetzt ein Champions-Tiebreak den 3. Satz bei allen Doppel- und Mixed-Konkurrenzen. Sollte der ordentliche Turnierverlauf wegen schlechter Witterung gefährdet sein, behält sich die Turnierleitung das Recht vor, auch bei den Einzelkonkurrenzen ein Champions-Tiebreak anzuordnen.
Apéro und Massage-Angebot
Vor dem krönenden Abschluss mit den Finalspielen findet am Halbfinal-Samstag der SZTM-Apéro statt, mit dem sämtlichen Helferinnen und Helfern, den Sponsoren wie auch allen Teilnehmenden für ihren Einsatz gedankt wird. Nicht das einzige Turnier-Highlight: «Auch dieses Jahr stellen wir den Teilnehmenden am Finalwochenende wieder gratis einen Masseur zur Seite», so Meierhofer. «Jack Eugster sorgt für die perfekte Vorbereitung oder Entspannung.» Da seine Dienste sehr gefragt sind, heisst die Devise: «First come, first served.»
Marlies Keck
Die Tennis-Wohlfühl-Oase
in Zürich-Oerlikon
Grüne Sandplätze – sie sind wohl das auffälligste Markenzeichen des TC Oerlikon, Hauptanlage der diesjährigen Stadtzürcher Tennismeisterschaften (SZTM). «Wir haben aber noch viel mehr zu bieten», sagt Präsident Ralph Sträuli (62). Ein Gespräch über Club-Eigenheiten, Mitglieder-wachstum und langfristige Perspektiven.
Ralph Sträuli, der TC Oerlikon ist zum ersten Mal Hauptclub der Stadtzürcher Meisterschaften. Kür oder Pflicht?
Absolute Kür! Wir fühlen uns geehrt, dass wir diese Aufgabe für dieses renommierte Tennisturnier übernehmen dürfen. Wir freuen uns, dass damit viele neue Gesichter unsere Plätze und unseren Club entdecken können. Schliesslich sind wir ein cooler, multi-kultureller Club, der sowohl für Interclub-Cracks wie auch für Gelegenheitsspieler und Anfänger offensteht. Übrigens auch ohne Clubmitgliedschaft. Unsere Plätze sind stundenweise via Gotcourts-App reservierbar.
Worauf dürfen sich die Teilnehmenden der SZTM bei euch freuen?
Wir bieten eine optimale Infrastruktur und eine richtiggehende Wohlfühl-Atmosphäre. Angefangen mit den Plätzen, die sich mit dem grünen Sandbelag optisch schön in die Landschaft einfügen. Die Eigenschaften sind mit jenen bei roten Sandplätzen vergleichbar – nur die Socken verfärben sich nicht so stark. Aber auch sonst sind wir hier in einer Art grünen Oase.
Wie meinst du das?
Wir befinden uns an zentraler Verkehrslage, gleich neben dem Hallenbad Oerlikon und in unmittelbarer Nähe des Hallenstadions. Dank der umliegenden Bäume ist es hier aber sehr ruhig und man vergisst schnell, dass man mitten in der Stadt ist. Zudem haben wir eine wunderschöne Terrasse, die vor und nach dem Tennis zum Verweilen und Geniessen einlädt. Fans und Zuschauer sind also ebenfalls herzlich willkommen! Gratis-Parkplätze gibt es genug und unser Club-Wirt Jeff verwöhnt alle Gäste mit Erfrischungen und Köstlichkeiten aus seiner Küche.
Der Club besteht schon seit 40 Jahren, der Name TC Oerlikon ist aber noch relativ jung. Welche Geschichte steckt dahinter?
Der Ursprung unseres Clubs geht auf die Firma Escher Wyss zurück, die damals für ihren Sportclub eine eigene Tennisanlage baute. Der TC Escher Wyss war zwar schon früh auch für Nicht-Firmenangehörige geöffnet, was aber zu wenig bekannt war. Um das Potenzial auszuschöpfen, haben wir uns vor ein paar Jahren neu aufgestellt, die Anlage erneuert und im Februar 2020 dann auch den Namen auf TC Oerlikon geändert. Seither haben wir einen regelrechten Mitglieder-Boom erlebt. Die Anzahl Aktivmitglieder hat sich gar verdoppelt. Höchst erfreulich ist dabei auch die Tatsache, dass viele Kinder und Jugendliche zu uns gestossen sind, darunter auch viele Mädchen. Wenn man sich bei anderen Clubs umhört, eine Seltenheit. Unsere Juniorenförderung mit Trainings und Feriencamps liegt uns am Herzen, das spricht sich rum.
Wird das Jubiläum denn auch gefeiert?
Natürlich! Wir planen am 1. Juli 2023 eine grosse Open-House-Party, zu der das gesamte Quartier Oerlikon eingeladen ist. Schliesslich sind wir Teil der Region und eine grosse Bereicherung für alle Spiel- und Sportbegeisterten der Stadt.
Apropos Stadt. Die Baupläne des Sportamtes sehen ab 2029 eine Umnutzung der Anlage vor. Wie geht es dann mit dem TC Oerlikon weiter?
Das ist die grosse Frage. Wir sind im engen Kontakt mit den Behörden und loten unsere politischen Möglichkeiten aus. Es wäre mehr als schade, wenn das Quartier einen gesunden Tennisclub mit rund 400 Mitgliedern verlieren würde. Wir setzen alles daran, dass der TC Oerlikon bleiben kann und für die Zukunft eine Planungssicherheit ohne Damoklesschwert erhält. So gesehen ist Grün für uns also nicht nur die Farbe unserer Plätze, sondern auch jene der Hoffnung.
Marlies Keck
Weitere Infos: tcoerlikon.ch
«Ich habe grossen Respekt vor dieser organisatorischen Herausforderung»
2022 hat Jörg Meierhofer die Leitung der Stadtzürcher Tennismeisterschaften von Conni Marty übernommen. Unterstützt wird er von einem erfahrenen Kernteam. Warum er viel Respekt und grosse Ehrfurcht vor der grossen Verantwortung hat, beantwortet er in diesem Interview.
Jörg Meierhofer, als Nachfolger der langjährigen OK-Leiterin Conni Marty trittst Du ein grosses Erbe an. Hast Du Respekt vor der Aufgabe?
Ja, klar habe ich Respekt vor dieser Aufgabe. Die SZTM ist eine organisatorische Herausforderung. Schliesslich zählt sie mit jeweils über 500 Teilnehmenden zu den grössten Turnieren der Schweiz. Zwar bin ich bereits seit 2016 als Co-Leiter dabei, doch die Hauptarbeit lag stets bei Conni. Sie war die Schaltzentrale und alle Fäden liefen bei ihr zusammen. Man muss klar sagen: Was sie in all diesen Jahren geleistet hat – eine Herkulesaufgabe! Man kann dies gar nicht genug würdigen. Zum Glück macht das bestehende OK grösstenteils weiter. Ohne das motivierte, eingespielte Team wäre es nicht möglich, die Aufgaben von Conni zu übernehmen. Bei der ersten Austragung ohne Conni wird vermutlich nicht alles so reibungslos laufen. Ich bin aber überzeugt, dass wir es im Team meistern werden.
Welche Ratschläge hat Dir Conni mit auf den Weg gegeben?
Der wichtigste Rat war, die vielen Aufgaben auf mehrere Leute zu verteilen, so dass nicht alles auf die Gesamtleitung konzentriert ist. Dank der professionellen Übergabe konnten wir dies auch tun und eine klare Rollenverteilung vornehmen.
Wie ist das Team aufgestellt?
Wie bereits erwähnt, kann ich auf ein erfahrenes Kernteam zählen – und zwar auf Caroline Aeberli, Brigitte Eckert, Steffi Guntermann, Rita Keck, Eliane Müller, Magrit Plaz, Tomi Cvetic und Simon Schlauri. Das freut mich wirklich sehr. Die Gesamtleitung, also Auslosung, Spielpläne und Backoffice übernehmen Eliane, Rita und ich zusammen. Die regionalen Turnierleiteraufgaben teilen sich Margrit Plaz, Caroline Aeberli, Brigitte Eckert und Steffi Guntermann. Um die Finanzen kümmert sich neu Helmut Keck, gemeinsam mit Eliane und mir. Die Preise organisiert Fabio Gilardoni, IT-Spezialist ist Tomi und für die Fotos können wir wieder auf Simon zählen. Einzig für das Sponsoring haben wir noch keinen Nachfolger gefunden.
Nach jedem Turnier werden Schwachpunkte eruiert und Verbesserungen angestrebt. Welche Änderungen werden an der SZTM 2022 umgesetzt?
Am Turnierablauf wird sich nicht viel ändern, die Organisation hat sich in den letzten Jahren ja sehr bewährt. Natürlich gibt es bei unserer Teilnehmerzahl immer mal wieder schwierige Situationen, aber das waren meist Ausnahmen. Wir werden also auf der guten Basis aufbauen und weitermachen. Einzig bei der Nenngeld-Zahlung, die vor dem Anmeldeschluss erfolgen muss, gehen wir einen neuen Weg. Damit möchten wir den grossen manuellen Aufwand mit Einkassieren und Überprüfen verringern und erhoffen uns auch weniger «WO-Erstrundenpartien». Dies war bisher immer überaus ärgerlich – für die Gegnerinnen und Gegner wie auch für das OK.
Nach den schwierigen Jahren mit Coronabeschränkungen ist das Turnier zurück, und zwar wieder im gewohnten Jahresrhythmus. Ist der 2-Jahres-Turnus Geschichte?
Die Pause war ein Versuch, um die Anmeldezahl bei den einzelnen Turnieren zu steigern. Es hat sich aber gezeigt, dass sich daran nicht viel verändert hat. Und da uns einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch mitgeteilt haben, dass sie eher eine jährliche Durchführung wünschen – voilà. Auch wir als OK freuen uns über die Rückkehr der jährlichen Austragung.
Auf welchen Anlagen wird 2022 gespielt, welche Kategorien gibt es und mit welcher Teilnehmerzahl rechnest Du in diesem Jahr?
Die Hauptanlage ist dieses Jahr GC. Zusätzlich unterstützen uns die Tennisclubs von Riesbach, Im Hau/Junioren TC, Witikon, Zürich, Buchegg und Fluntern als Aussenanlagen. Wir schreiben die gleichen Kategorien aus wie im Vorjahr und hoffen auf so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie vor
Corona-Zeiten!
Was wünschst Du Dir, am Sonntagabend nach der SZTM 2022 sagen zu können?
Es war ein gelungenes Turnier mit zufriedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und viel Spass im Team!
Marlies Keck
Artikel im RVZT-Eventmagazin 2022
Danke Conni
An der Generalversammlung in Illnau Ende März wurde Conni Marty zum Ehrenmitglied des Regionalverbands Zürich Tennis ernannt.
Die meisten kennen Conni Marty in ihrer Rolle als Turnierleiterin der Stadtzürcher Meisterschaften. Als die Frau, die alles im Griff hat, die selten die Übersicht verliert, auch wenn das Turnier noch so viele Teilnehmer/ innen hat und die Hürden grösser sind als im Jahr zuvor. Cornelia Marty ist aber auch Doktorin der Biologie, war früher selber nationale Spitzen-Tennisspielerin mit Rang 10 im Schweizer Ranking und selbstständige Eventplanerin. Man fragt sich: Passt all das in das Leben eines einzigen Menschen? Als Doktorin der Biochemie war Conni Marty lange in der Krebs- und Alzheimerforschung tätig. Danach arbeitete sie in der universitären Lehre und baute daneben ihre Firma für Eventorganisation auf. Zehn Jahre lang gehörte sie zu den zehn besten Tennisspielerinnen der Schweiz, versuchte sich sogar kurz auf der WTA-Tour. Seither engagiert sie sich nebenberuflich im Verband und als ausgebildete Tennislehrerin. Als Organisatorin der Stadtzürcher Tennismeisterschaften (SZTM) steckte sie rund zwei Monate im Jahr in die Sponsoren- und Helfersuche, Planung, Sitzungen, Kommunikation und Abrechnungen. Dazu kamen vor dem Turnier drei zeitintensive Vorbereitungswochen.
Trainerin und J+S Expertin
Connis Einsatz für den Tennissport begann aber schon viel früher. 1998 entwickelte sie ein neues Juniorenkonzept für die Stadt Zürich. Und war zudem als Trainerin und J+S Expertin Tennis und Coach verantwortlich für alle Juniorentrainings der Stadtzürcher Tennisvereinigung. Ab 2006 war die umtriebige Zürcherin Projektleiterin «Kidy Day Zürich» und während Jahren Swiss Tennis-Delegierte des Regionalverbandes Zürich Tennis. 2008 übernahm sie die Organisation der Stadtzürcher Meisterschaften. 2021 hat sich die Organisatorin zurückgezogen und ihren Stab an ihren Teamkollegen und Nachfolger Jörg Meierhofer übergeben.
Am 29. März an der Generalversammlung des Regionalverbands Zürichtennis im Rössli in Illnau bedankte sich Präsident Mark Brunner bei Conni Marty für ihren unermüdlichen Einsatz für den Tennissport und ernannte sie unter grossem Applaus zum Ehrenmitglied des Regionalverbandes. IR